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31.08.2022

Plusminus-Beitrag: FNR weist Kritik an Holzheizungen zurück

Der Umweltausschuss des Europa-Parlaments und ein aktueller Plusminus-Beitrag der ARD stellen die CO2-Neutralität der Holzverbrennung und damit den derzeit wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Frage. In den sozialen Medien ist darüber ein mitunter heftiger Streit zwischen Holzheizungsgegnern und -befürwortern entstanden. Indes weist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die negative Darstellung zurück: Für das Klima zähle nicht der einzelne Baum, sondern die Bilanz der CO2-Emissionen und der Kohlenstoffbindung im Wald insgesamt.

In der Fernsehsendung der ARD argumentiert ein Experte, dass die Biomasse in sehr langen Zeiträumen entstünde und durch die Verbrennung mehr CO2 in die Atmosphäre gelänge, als wenn das Holz nicht verbrannt wäre. Diese Argumentation steht stellvertretend für die Kritik der Holzenergie-Gegner. „Für das Klima ist jedoch nicht der einzelne entnommene und tatsächlich nur langsam wieder nachwachsende Baum entscheidend, sondern wie viel CO2 insgesamt aus der Atmosphäre aufgenommen und im gleichen Zeitraum wieder freigesetzt wird“, so die FNR. Das lasse sich waldbaulich steuern, denn der Platz für Bäume auf der Waldfläche sei begrenzt. Im Streben nach Licht, Wasser und Nährstoffen konkurrierten die Bäume untereinander. „Wird ein Baum entnommen, nutzen Nachbarbäume die frei gewordene Stelle und kompensieren die Entnahme mit stärkerem Biomassewachstum. Das entnommene Holz substituiert durch seine stoffliche und später seine energetische Nutzung andere fossile Rohstoffe oder Energieträger und verstärkt somit den Klimaschutzeffekt“, erklärt das Institut.

Grundmaxime für klimaneutrales (oder klimapositives) Wirtschaften mit Holz sei, dass der Saldo positiv oder mindestens ausgeglichen sein muss: Es müsse mehr oder mindestens so viel nachwachsen, wie entnommen wird. Das sei unter dem Begriff Nachhaltigkeit auch die Leitlinie der Forstwirtschaft in Deutschland.

Der tendenziöse ARD-Beitrag zeigt kahlgeschlagene Waldflächen im rheinland-pfälzischen Montabaur und begründet dies u. a. mit dem Holzhunger und der -verbrennung in Deutschland. „Flächen wie hier (...) werden radikal abgeerntet und leergeräumt“, erklärt der Sprecher. Tatsächlich, so die FNR, kam es in Montabaur 2019/2020 jedoch zu einem großflächigen Fichtensterben aufgrund von Dürre und Borkenkäferbefall, die Bäume mussten entnommen werden, um den umliegenden Wald zu schützen. „Generell sind großflächige Kahlschläge in Deutschland gesetzlich stark reglementiert und wären für den primären Zweck der Brennholzgewinnung gar nicht erlaubt.“

Holzenergie, der überwiegende Teil davon aus Alt- und Restholz aus Kaskadennutzung, trägt laut FNR etwa zu einem Drittel zu den erneuerbaren Energien in Deutschland bei. Lediglich rund 25 % des jährlichen Holzeinschlags im Wald, überwiegend Scheitholz beispielsweise aus Kronenrestholz, würden direkt energetisch genutzt. Es sei befremdlich, die Kohle-, Öl- oder Gasheizung als klimafreundlichere Alternative zur Holzheizung oder Holz-Kraft-Wärme-Kopplung zu bezeichnen. Zwar habe Holz in der Tat eine geringere Energiedichte als Kohle oder Öl, die über Jahrmillionen durch Einlagerung und unter hohem Druck entstand, was zu entsprechend höheren CO2-Emissionen während der Verbrennung führe - auch dies werde von den Holzenergiekritikern häufig als Argument angeführt. Dies unterschlage jedoch, dass das CO2 aus Kohle & Co. die Atmosphäre heute zusätzlich belaste, weil es ihr schon vor Jahrmillionen entzogen wurde, ohne dass heute eine entsprechende Entnahme durch Neubildung fossiler Rohstoffe stattfinde. Bei der Verbrennung von Holz werde dagegen gebundener Kohlenstoff als CO2 freigesetzt, der via Photosynthese im natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf zirkuliere und deswegen nicht zur CO2-Anreicherung beitrage.

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